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Georg von der Vring 50. Todestag am 1. März 2018

Deutschlands großer Lyriker

"Seine Lieder, meint man, müßten in aller Munde sein. So betörend ist ihr Ton, so süchtig machend, daß man sie auswendig kann, ohne sie je auswendig gelernt zu haben. Sie scheinen von sehr weit herzukommen – und sind doch in unserem barbarischen Jahrhundert entstanden, in dem kein anderer deutscher Dichter Schwermut des Gefühls und Leichtigkeit des Verses so vollendet zur Deckung zu bringen verstand wie Georg von der Vring. Tatsächlich ist aber dieser Georg von der Vring den Jüngeren nicht einmal mehr als Name und den Älteren meist nur als Name ein Begriff. Dabei ist sogar schon dieser Name wie im Bunde mit der Klangzauberkraft dieses Dichters, der weit mehr als die vier oder fünf „hinterlassungsfähigen Gebilde“, die Gottfried Benn einem Dicherleben zugestand, geschaffen hat. Auf Anhieb wüßte ich aus den über tausend Gedichten von der Vrings mindestens zwei Dutzend zu nennen, die sich in jeder Anthologie neben dem Besten von Matthias Claudius, Mörike, Lenau oder Loerke behaupten könnten.

Von der Vrings Verse zeichnet eine fast schon rückertsche Virtuosität – vor allem auch Reim-Virtuosität – aus, die sich gerade darin zeigt, daß man ihnen die Anstrengung ihrer Entstehung nie ansieht. Die besten wirken wie zugeflogen, als wäre der Dichter nur ein Medium, dessen sich die Natur als Sprachrohr bediente. „Man mag nicht sagen Gedanken – und man mag nicht sagen Naturlyrik, vielmehr ein Gespinst aus beiden, als ob die Natur denke“, so charakterisierte W.E. Süskind, der treueste Vring-Freund, diese Gedichte. Aber was wie zugeflogen wirkt, verdankt sich angestrengtester Arbeit, oft arbeitete von der Vring seine Verse jahrelang um, bis sie schließlich jene Magie der Mühelosigkeit ausstrahlten, die sich jetzt an ihnen bewundern läßt."  Peter Hamm

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